Ultimatumspiel

Das Ultimatumspiel (auch ultimative Verhandlung) ist eine der praktischen Anwendungen der Spieltheorie für Wirtschafts- und Verhaltensforschung. Es wurde von Werner Güth u. a. (1982) experimentell umgesetzt. Das Ultimatumspiel wird gerne als Laborexperiment zur Erforschung des Altruismus beziehungsweise Egoismus eingesetzt. In verschiedenen Variationen des Spiels wird untersucht, in welchem Maß der Mensch nur den sich aus dem Spielgegenstand ergebenden Nutzen maximiert und in welchem Maß der Mensch bei seinen Entscheidungen auch andere Interessen mit einbezieht. Beispiele für zu berücksichtigende andere Interessen sind die Pflege von Spielregeln, die ihm oder der Gemeinschaft nutzen, und kulturelle Gepflogenheiten wie der Sinn für Gerechtigkeit, sowie das Wirken des eigenen Persönlichkeitsbilds auf Mitspieler und Beobachter. Auch für neurobiologische Experimente wird das Ultimatumspiel – neben anderen – erfolgreich eingesetzt, um beispielsweise die Auswirkungen von (geschädigten) Gehirnarealen auf das Verhalten zu untersuchen.[1] Eine Mehrspielerversion ist das so genannte Pirate game.

  1. Gerd Böhmer: Neuroökonomie (Neuroeconomics): Neuronale Mechanismen ökonomischer Entscheidungen. Johannes Gutenberg-Universität, Mainz 2010. (Abstract mit Download-Link, PDF, 10,8 MB (Memento vom 23. Februar 2014 im Internet Archive))

© MMXXIII Rich X Search. We shall prevail. All rights reserved. Rich X Search